Geschichte Ehringhausen

Geschichte des Dorfes

Der Ehringhauser an sich – eine Chronik der anderen Art

Von Heinz Volmer

Dieser Beitrag versteht sich als eine Chronik der etwas anderen Art. In ihm sollen die Charakterzüge des Menschen – der hier früher gelebt hat, der heute hier lebt – in (ausgewählten) historischen Abläufen transparent und für den Leser begreifbar werden.

Als Aufgabe stellt sich die Frage nach dem „Ehringhauser an sich“. Die durchlaufend maskuline Form (der Ehringhauser) wurde bewusst und in voller Übereinstimmung mit der (noch?) bestehenden Dominanz des sog. starken Geschlechts in der Welt der Schützen gewählt.

Alle feministisch gesinnten Leserinnen –oder müsste es konsequent „weiblichen Leser“ heißen(?) – mögen mir verzeihen und großzügig Absolution gewähren.

Eine Klärung vorweg. Der Ehringhauser kommt aus Ehringhausen, nicht von! Hierin unterscheidet er sich vom (in ecclesia) brüderlichen Nachbarn im Süden, denn der Störmeder kommt bekanntlich von Störmede.

Diese nicht unerhebliche Nuance belegt die sprichwörtliche Normalität und ausgeprägte Bescheidenheit, zwei hervorstechende Eigenschaften, die der Ehringhauser im Laufe der Jahrhunderte mehr im Hintergrund, doch stets selbstbewusst im Sinne von „Ackerbürgerstolz vor Obrigkeiten“ gelebt hat.

 

1. These:

Der Ehringhauser war schon immer da!

Widmen wir uns zunächst seiner Herkunft.

Der Ehringhauser kommt aus der Tiefe der Zeit. Sein Kommen geschah nicht nach der „Methode Abraham“, also im Sinne einer Landnahme nach göttlichem Rat. Sein Kommen geschah auch nicht nach der Methode „Go West“ als Landnahme in einer neuen Welt. Der Ehringhauser war vielmehr einfach da! In seiner zurückhaltenden Art hat er diesen Tatbestand jedoch nicht öffentlich gemacht; er gab seinem geografischen Zuhause lange keinen Namen.

Das hatte durchaus seinen Grund, lebte er doch zwischen den Verkehrsadern Hellweg (zu Lande) und Lippe (zu Wasser). Und solche verkehrlichen Netze schworen neben ihren Vorteilen auch vielfache Gefahren für Leib und Seele herauf. Fanden doch unliebsame Besucher mit böser Gesinnung leichter den Weg und brachten Not, Krankheit und Tod. Da hielt man sich lieber bedeckt. Trotz seiner Zurückhaltung hinterließ der Ehringhauser Spuren: so ein Steinbeil – gefunden 1962 – aus der Zeit um 2000 v. Chr. oder auch eine Erwähnung im Güterverzeichnis des Klosters Corvey von 877.

Als sich in den folgenden Jahrhunderten die Nachbardörfer Sturmithi, Munichusen, Langen Eick und Ermelinghusen „einen Namen machten“, konnten und wollten die Altvorderen hier nicht untätig bleiben.

Im Verlauf von nur einem Jahrzehnt zwischen 1358 und 1368 trat man sichtbar ein in die

Geschichte und gab sich seinen Namen in den Schreibformen Erderdiuchusen, Ederdiuchusen und Eringhusen. Das geschah nicht unter dem Klange der Trompeten oder mit einem dröhnenden Paukenschlag, sondern zunächst dezent in einem privatrechtlichen Vertrag (1358), wenig später dann im Kartenwerk „Westphaliae Ducatus“ (1368) für ein breiteres Publikum.

Am 20. VII, 1358 verkaufte „Arnoldus de Aken. famulus, ecclesiae Corbeiensis ministerialis, curiam suam dictam Akenhof prope Ederdiuchuse mit Bewilligung des Abtes von Corvey an den Geseker Bürger…“

Die Lage des verhandelten Akenhofes wird mit „prope“ (= bei) und nicht „in“ Ederdiuchusen angegeben; das Gut zählte damals – ebenso wie andere Einzelhöfe – nicht unmittelbar zum Dorf.

Der Name Ederdiuchusen unterlag in der Folge weiteren Änderungen und entwickelte sich über Ederinghusen und Erinkhusen nach 1800 zum heute amtlichen Ortsnamen Ehringhausen.

Der „ch-Laut“ in der frühen Ortsbezeichnung war übrigens der erste Exportartikel unserer Ahnen. Bis weit in das letzte Jahrhundert hinein kannte der Ehringhauser kein weiches „g“. Er sprach deutlich und markant das harte „ch“, also Cheorch (statt Georg), Chatten (statt Garten) und Chäuse (statt Gänse).

Den Nachbarn aus Geseke hat unsere Sprechweise derart überzeugt, dass er den Ehringhauser „ch–Urlaut“ importierte und ihn fortan allen Bahnreisenden werbewirksam mit auf den Weg gab. Von 1850 bis zum Beginn des elektronischen Zeitalters schallte bei jeder Zugankunft unüberhörbar über alle Bahnsteige das „Hier Cheseke, hier Cheseke“!

Dass auch Wilhelm Tell das Ehringhauser „CH“ als offizielles Kürzel in die Schweizer Eidgenossenschaft eingeführt hat, klingt charmant, muss aber leider in den Bereich der Sage verwiesen werden. Zurzeit sollen Bestrebungen laufen, das Ehringhauser „CH“ urheberrechtlich zu schützen. Die fälligen Tantiemen schon allein aus Cheseke könnten die Finanzen des Kulturrings erheblich aufbessern.

2. These:

Der Ehringhauser lebt im Grenzland

Bekanntlich prägt sich beim Menschen, der grenznah lebt, ein besonderes Bewusstsein aus. Er denkt und handelt selbstbewusst, aufrecht, in Maßen stolz und verteidigungsbereit. Seine Haltung kann mit dem modernen Begriff „Corporate Identity“ treffend definiert werden. Der „Grenznahe“ ist zumeist von den Zentren weit entfernt.

Dieses Faktum wirkt einerseits negativ auf seine Weltläufigkeit, birgt jedoch andererseits

erhebliche Vorteile, denn „der Kaiser ist weit“.

Der Ehringhauser lebt bis auf den heutigen Tag grenznah. Belege dafür sind die historisch-politischen Gegebenheiten vom Mittelalter bis heute und eben seine oben genannten charakteristischen Wesenszüge.

Die angesprochene Grenzlinie verläuft östlich von Geseke. Sie trennte von 800 bis 1100 den westlichen Brukterer-Gau vom östlichen Pader-Gau, sie markierte in der folgenden Zeit bis 1803 die Grenzziehung zwischen dem kurkölnischen Herzogtum Westfalen und dem Fürstbistum Paderborn.

Dann übernahmen hier die Hessen (Großherzogtum Hessen-Darmstadt), dort die Preußen das Regiment. Als östlicher Nachbar hatte wenig später Jerome Bonaparte – ein Bruder Napoleons – als „Könik Lustikin seinem „Königreich Westfalen“ kurzzeitig das Sagen.

Im Jahre 1816 fielen alle Gebiete diesseits wie jenseits der angesprochenen Grenzlinie an Preußen. Der Großherzog Ludwig von Hessen übergab am 8. Juli 1816 seine bisherigen Untertanen aus dem Herzogtum Westfalen mit herzlichem Dank an seine Majestät, den König von Preußen.

„Wir Ludwig, von Gottes Gnaden Großherzog von Hessen und bei Rhein thun kund und bekennen hiermit: In Folge der, am Congresse zu Wien über die Gebiets Ausgleichungen an Deutschland verhandelten und festgesetzten Beschlusse, haben Wir unser Herzogthum Westphalen… durch einen am 3Oten Juni zu Frankfurt an Main unterzeichneten Staatsvertrag an Seine Majestät den König von Preußen förmlich abgetreten… Unsere väterlichsten Wunsche begleiten die Bewohner des Herzogthums Westphalen …mit dankbarem Anerkennen des Gehorsams und der Anhänglichkeit, welche sie im Drucke schwerer Zeiten, Uns und Unserem Großherzoglichen Hause stets mit Eifer bewiesen haben. Gegeben in unserer Residenz Darmstadt den 8ten July 1816.“

Unsere Zugehörigkeit zum Land Preußen endete nach dem 2. Weltkrieg mit der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen. Ob unter der preußischen Pickelhaube vereint oder aufgegangen im Lande NRW, Grenzen blieben dennoch. Nunmehr waren es Verwaltungsgrenzen: Hier der Kreis Lippstadt (1975 Soest) – dort der Kreis Büren (1975 Paderborn), hier der Regierungsbezirk Arnsberg – dort der Regierungsbezirk Minden (1946 Detmold). Leider zeigt sich noch heute tagtäglich die Grenzlage der Region. Denn fernsehtechnisch lebt man (fast) im Niemandsland. Die Geschehnisse hier werden von keinem Regionalsender ernst genommen. Aus Sicht der Sender Ostwestfalen, Münsterland und Südwestfalen lebt der Ehringhauser fernab an der Grenze.

Auch das trägt der duldsame Ehringhauser mit angeborener Gelassenheit.

 

3. These:

Der Ehringhauser ist gottesfürchtig.

„Ora et labora“ – „Bete und arbeite“, diesen Wahlspruch des Hl. Benedikt machte sich der Ehringhauser früh zu eigen.

Er öffnete sich gern der Entwicklungshilfe durch die Mönche des Klosters Corvey – und zahlte dafür. Doch nicht nur die Ideen der Benediktiner haben es ihm angetan, sondern ebenso die Verehrung des Apostels Jakobus des Älteren.

Auch wenn man sich nicht selbst auf die große Wallfahrt nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens begeben konnte, so wollte man jedenfalls in Gedanken dabei sein. Die Ahnen erwählten den verehrten Heiligen zum Schutzpatron des Dorfes und der

Kapelle, deren Existenz seit 1486 urkundlich belegt ist. Zwar kann nicht nachgewiesen werden, ob das damalige Brauchtum der Wallfahrten nach Compostela die Patronatswahl entscheidend beeinflusst hat, eine solche Vermutung liegt jedoch nahe, da der Papst 1478 die Wallfahrt nach Compostela einer Pilgerfahrt ins Heilige Land gleichsetzte und somit die Verehrung des Hl. Jakobus weiter aufwertete.

Auf eine Wallfahrt zum Grab des Apostels hofft der Ehringhauser noch immer. Dann muss sie aber im sog. Jakobus- oder Heiligen Jahr geschehen.

Als Heilige Jahre gelten die Jahre, in denen der 25. Juli auf einen Sonntag fällt, so in 2004 und nächstens anno 2010. Vielleicht wird dann der Ehringhauser den Duft des Weihrauchs aus dem gewaltigen, 50 kg schweren Weihrauchfass riechen und die Statue des Hl. Jakobus umarmen.

Er hat dem Patron auch viel zu danken:

1551 pfändete und plünderte der Gograf von Anröchte mit 27 Bewaffneten in Langeneicke; Ehringhausen blieb verschont. In den Wirren des 30jährigen Krieges brachten Raub, Brandschatzung und Pest schwerste Leiden; man überlebte. Im Siebenjährigen Krieg wie in der Napoleonischen Zeit drückten schwere Lasten; man überstand.

Vor schlimmen Auswirkungen von Naturgewalten blieb man bewahrt. Selbst bei der Sturmböe am Sonntag des Schützenfestes 1964 und bei der Gewitterflut am Abend des 6. August 1981 hielten sich die Schäden in Grenzen. Und zum Schützenfest herrscht (fast) immer gutes Wetter. St. Jakobus „lebt“, jährlich feiert der Ehringhauser sein Patronatsfest.

Das frühere kleine Gotteshaus wurde über Jahrhunderte nach Kräften in Ordnung gehalten. Trotz mehrerer notwendiger Renovierungen wie z.B. 1648/49, um 1790 und im Jahre 1829 war die Kapelle zum Ende des 19. Jahrhunderts derart baufällig, dass die politische Gemeinde am 18. April 1912 den Bau einer neuen Filialkapelle beschloss. Ihr Standort wechselte nach sehr schwierigen Verhandlungen zwischen dem Ehringhauser

aus dem „Dorf“ und dem Ehringhauser von der „Heide“ von Müllers Garten zum Schulpatt.

Den heutigen schmucken Zustand verdankt das Gotteshaus der Renovierung in der „Salamonischen Zeit“ zu Beginn der neunziger Jahre (1993) des letzten Jahrhunderts.

 

4. These:

Der Ehringhauser liebt das Besondere.

 

  1. Besonderheit: der Schemm

Was für London die Themse, für Paris die Seine und für Köln der Rhein, das ist für den Ehringhauser der Schemm. Er durchströmt das Dorf von West nach Ost, teilt es in die historischen Teile Dorf und Heide und trägt im Mittelteil auf seinem südlichen Ufer den Jakobusweg.

 

  1. Besonderheit: der Hohlkamp

Um den kartografischen Mittelpunkt Ehringhausens herum erstreckt sich zwischen Schulpatt und Triftweg, zwischen Schemm und Heide in nicht geringer Ausdehnung der Hohlkamp. Der Ehringhauser liebt seinen Hohlkamp als Freifläche, als Wildreservat, als grüne Lunge. Um diesen Biotop zu erhalten, baute er sein Dorf in Ringform mit den Teilen Dorf, Heide, Bahnviertel und Westend um den Hohlkamp herum. Der Kreis um den Hohlkamp ist zurzeit nur noch zum südlichen Triftweg hin offen.

 

  1. Besonderheit: Dorf und Heide

Die beiden Dorfteile sind hervorgegangen aus einer engeren Bebauung nördlich der „Heerstraße“(frühere Trasse Störmede – Lippstadt), wie sie gelegentlich bezeichnet wurde, ferner der „Kuhstraße“ (Triftweg) und der mit Namen erhaltenen „Bußecke“. Die nördlich gelegene frühere Streusiedlung von Einzelhöfen entwickelte sich zur sog. Heide. Rivalitäten unter Nachbarn sind sprichwörtlich. Wie sich Köln und Düsseldorf „innig“

lieben, ebenso Geseke und Steinhausen, so liebten sich „Dorf“ und „Heide“. Bei Mannschaftsspielen musste nicht gewählt werden: Dorf gegen Heide!

Bei Hänseleien an der Theke: Dorf gegen Heide. In der Standortbestimmung beim Neubau der Kirche: Dorf gegen Heide! Und still floss der Schemm.

Der Verkehr jedoch lief uneingeschränkt: hinüber zur Bahn und herüber zu Kirche und Schule. Ebenso wenn die jungen Männer auf Freiersfüßen gingen.

Und die jungen Frauen ließen es sich hier wie dort gefallen.

Ach, was war es ehedem, in unserem Dorfe wunderschön!

 

  1. Besonderheit: Bahnhof mit Umfeld

Am 4. Oktober 1850 wurde die Bahnlinie- Hamm – Paderborn eröffnet, doch der Ehringhauser blieb zunächst außen vor.

Umso größer dann seine Freude, als er am 15. November 1881 erstmalig am „Haltepunkt“ Ehringhausen den Zug nach Geseke oder Lippstadt besteigen konnte.

„Oh, liebe Leute, welch‘ ein Glück, per Bahn nach Lippstadt und zurück!“

Täglich konnte er dreimal in jede Richtung fahren. Der Bahnanschluss erschloss ihm nicht nur die weite Welt, sondern brachte auch Anstellung und Brot.

Als der „Haltepunkt“ im Jahre 1907 zum „Bahnhof 4. Ordnung“ aufgewertet wurde, stellte der Ehringhauser für den gewünschten Güteranschluss das erforderliche Gelände „kosten- und lastenfrei“ zur Verfügung und zahlte noch 10 000 Mark drauf.

Die „Bahnhofsmeile“ erfuhr in den Jahrzehnten nach 1881 einen großen

Entwicklungsschub: Gaststätte „Zur Linde“ mit Lastenwaage, Amtsgebäude mit Zweigstelle der Sparkasse und Sportplatz verbesserten die Lebensqualität des Ehringhausers in erheblichem Maße.

Auch die Bahnschranke hatte eine besondere Bedeutung, konnte doch mit ihrer Hilfe die

vorher unkontrollierte Zuwanderung aus Mönninghausen nunmehr besser reguliert werden.

 

  1. Besonderheit: Der Friedhof

Wenn der Ehringhauser den Fußweg vom Schemmgraben über den Jakobusweg und Friedhofsweg bewandert, erreicht er „so und so“ die Endstation, den Friedhof. Er liebt diesen Ort nicht nur als letzte Ruhestätte der Verstorbenen, sondern auch wegen der Kommunikation der Lebenden. Was lässt es sich am Orte der Stille herrlich plaudern!

Und man trifft immer jemanden!

Die neueste Entwicklung des Friedhofs zeigt Wunderliches. Ist es doch für Flachländer ganz ungewöhnlich, dass ebene Flächen zu Terrassen aufgeschüttet werden, so gilt das

nicht für diesen Ort. Und Wundersames geschieht! Auf der mannshoch errichteten neuen Terrasse kann das „Moses-Phänomen“ bestaunt werden. Moses schlug einst mit seinem Stab gegen den Felsen und sogleich sprudelte frisches Wasser hervor. Hier braucht der Ehringhauser nur ein Loch auszuheben, sogleich füllt es sich bündig mit kristallklarem Nass. Wahrlich ein Wunder!

Zudem wird diese Gräberstätte in ferner Zukunft den Archäologen als Ausgrabungsfeld

dienen. Wo besser als hier können die Unterschiede zwischen Moor – und Dünenleichen erforscht werden! Man wird in dieser Frage nicht länger auf Zufallsfunde wie beim Gletscher – Ötzi angewiesen sein.

In diesem Sinne ist dem „Ehringhauser an sich“ eine lange und hoffentlich große Zukunft beschieden.

Dorfstruktur im Wandel der Zeit

Auszug aus der Urkarte 1822

Chronik Ehringhausen

(Kurzfassung von Werner Blecking)

Ehringhausen (PLZ: 59590 • Tel. Vorwahl: +49 (0) 2942) ist ein Dorf in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört seit der Gebietsreform ab 01.01.1975 zur Stadt Geseke im Kreis Soest.

 

Geographische Lage:  (51° 39′ 29″ N   •  8° 26′ 58″ E )

Ehringhausen liegt etwa 4 km westlich von Geseke und ~ 7 km östlich von Lippstadt zwischen dem nördlichen Fußrand des Haarstrangs und der Lippe. Im Norden, liegt der tiefste Punkt mit ca. 94 m ü. NN; nach Süden steigt das Gelände etwas an und erreicht ca. 104 m ü. NN.

Nachbarorte:

Geseke, Stadt (Osten)

Bönninghausen (Osten)

Mönninghausen (Norden)

Oechtringhausen (Nordwesten)        → gehört zu Lippstadt

Dedinghausen (Westen)                    → gehört zu Lippstadt

Ermsinghausen (Südwesten)

Langeneicke (Süden)

Störmede (Süden)

Geschichte:

Eine ausführliche ‚Geschichte des Dorfes’ – eine Chronik der anderen Art – von Heinz Volmer

(unter: http://www.ehringhausen.de/ )

  • 1350 erste urkundliche Erwähnungen des Ortes, zu jener Zeit noch „Erdinghusen“ genannt.
  • 1843 wurde Ehringhausen ins neu gegründete Amt Störmede eingeordnet.
  • 1881 erhielt Ehringhausen durch die Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft einen

Anschluss an die Eisenbahn.

  • 1935 die Amtsverwaltung (Amt Störmede) wird nach Ehringhausen verlegt.
  • 1972 die existierende Schule (von 1840 • Neubau 1938) wurde aufgelöst.
  • 1975 wurde Ehringhausen in die Stadt Geseke eingemeindet.

(Details siehe ‚Jahrbuch Ehringhausen’ unter: http://www.ehringhausen.de/)

Politik:

Ortsvorsteherin ist zurzeit Frau Susanne Schulte-Döinghaus (CDU)

Dorfwappen:

Das 1998 entworfene Wappen des Dorfes ist dreigeteilt und zeigt eine weiße Jakobusmuschel und eine fünfblättrige weiße Rose auf gelben Grund sowie ein gelbes fünfspeichiges Wagenrad auf roten Grund. Die Muschel symbolisiert den Schutzpatron Ehringhausens, den Heiligen St. Jakobus. Die Rose geht auf die Edelherren von Störmede zurück, die bis ca. 1233 in Störmede ihren Stammsitz hatten. Das Wagenrad wurde aus dem Familienwappen des Friedrich v. Hörde, dem Lehnerbe Alberts von Störmede, entnommen.

 

Einwohnerentwicklung:

[Quelle: „Stadt Geseke“ und „Der Patriot“]Stand: 31. Oktober 2011 = 1.584 Einwohner

 

Kultur / Bildungseinrichtungen:

Federführend für das Vereinsleben in Ehringhausen ist der Kulturring, der als Dachorganisation die Aktivitäten aller Mitgliedsvereine koordiniert. Ehringhausen besitzt einen Kindergarten, der auch von Kindern umliegender Dörfer besucht wird. Heute ist hier zugleich ein Familienzentrum. Eine Grundschule befindet in Störmede, weiterführende Schulen in Geseke.

Regelmäßige Veranstaltungen:

  • Jährliches Schützenfest der ‚St. Jakobus Schützenbruderschaft Ehringhausen 1679 e.V.’ und
  • Volkstrauertag. Zentrale Veranstaltung im Wechsel mit den Nachbarorten
  • Jährliche Dorfmeisterschaft bietet der ‚SSV Sportschützenverein Ehringhausen 1972 e.V.’ an.
  • Jährlich findet ein Senioren-Nachmittag statt. (Kulturring)
  • Jährlicher Martinszug (Kulturring)
  • Jährliche Karneval-Veranstaltung. (im Wechsel mit MGV, TUS 48 und Schützenbruderschaft)
  • Alle zwei Jahre ‚Tannenmarkt’. Jährlicher Tannenverkauf. (Kulturring)
  • Jährliches Weihnachtskonzert in der Kapelle. (Kulturring mit MGV Sangeslust 1924)
  • Alle zwei Jahre Dorffest. (Kulturring)
  • Schnat- oder Schnadgang. (Grenzbegehung unter Führung der Schützenbruderschaft)

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten:

  • „St. Jakobus Kapelle“ (im 17. Jahrhundert neu errichtet • 1913 Einweihung der neuen Kapelle)

(Heute wird die Kapelle mehr und mehr, nach einer Abzweigung vom Jakobusweg, besucht)

  • „Alte Schule“ (Errichtung des Schulhauses im südlichen Dorfteil Baujahr 1840 • Neubau 1938)
  • „Altes Backhaus“.
  • Historische Wegekreuze.
  • „Dorfpfad“ (ein kurzweiliger Rundgang durchs Dorf mit Erläuterungen )
  • „Kriegerdenkmal“ (Bauzeit 1923 bis 1927 • Erweiterung 1952 der Öffentlichkeit übergeben; die

geographische Lage ist: 51.66°N   /  8.45°E  zudem: ~ 94 Meter über NN)

  • Kulturhistorische Gebäude/Wohnhäuser (ein lehrreicher Rundgang durchs Dorf mit Vermerke)

Infrastruktur und Verkehr:

Haltepunkt Ehringhausen                                                               Plan von Ehringhausen

Über zwei Kreisstraßen und eine Landstraße in West-Ost-Richtung ist Ehringhausen an das regionale Straßennetz angebunden. Mit seiner innerörtlichen Dominanz verbindet der Triftweg in nord-südlicher Ausrichtung die beiden Ortsbereiche „Heide“ und „Dorf“. Im Westen liegt die Bundesstraße 55, die als Autobahnzubringer zur Bundesautobahn 2 im Norden Richtung Berlin sowie zur A 44 im Süden Richtung Dortmund dient; die Anschlussstelle Geseke / Steinhausen der A 44 führt in Richtung Kassel. Südlich von Ehringhausen verläuft durch den Ort Störmede die Bundesstraße 1 als Hauptverbindungsstrecke in die Städte Soest und Paderborn.

Der Haltepunkt Ehringhausen an der Bahnstrecke Hamm–Warburg wird im Halbstundentakt von der Regionalbahn RB 89 Ems-Börde-Bahn (Münster–Hamm–Paderborn–Warburg) bedient.

Die Kernstadt Geseke verfügt über einen weiteren Bahnhaltepunkt.

Eine Buslinie (Geseke-Lippstadt) führt durch Ehringhausen. Zudem bedienen Schulbusse die Grundschule in Störmede und die weiterführenden Schulen in Geseke.

Zwölf Kilometer südöstlich bei BürenAhden befindet sich der Flughafen Paderborn / Lippstadt. Über die A 44 ist dieser schnell und einfach zu erreichen.