Geschichte
Wir, das sind die Sportschützen aus Ehringhausen. Ehringhausen ist ein Ortsteil von Geseke und Geseke liegt 30 km westlich von Paderborn an der B1.
Der Sportschützenverein wurde am 5. März 1972 als Schießabteilung der St. Jacobus Schützenbruderschaft ins Leben gerufen. Vierzehn vom Schießsport begeisterte Schützenbrüder schlossen sich dieser Abteilung an. Erster Vorsitzender wurde Friedel Schmitz, welcher die Sportschützen mit viel Umsicht und Erfolg bis zum 23. März 1979 geführt hat. Am 1. Januar 1973 erfolgte die Aufnahme in den Westfälischen und Deutschen Schützenbund, und am 20. März 1975 wurde die Schießabteilung Mitglied des Stadtverbandes für Leibesübungen Geseke und des Kreissportbundes.
Im Jahre 1975 machten sich die Sportschützen selbstständig, und der Verein wurde am 22. November 1975 mit der Bezeichnung
„Sportschützenverein Ehringhausen 1972 e.V.“
in das Vereinsregister beim Amtsgericht eingetragen.
Als besondere Gönner des Schießsportes zeigten sich im Laufe der Jahre der frühere Oberst und Ehrenoberst der St. Jakobus Schützenbruderschaft Franz Strothe und der Schützenfestwirt Klemens Schulte. Franz Strothe stiftete der Schießabteilung einen wertvollen Pokal. Um diesen „Franz-Strothe-Wanderpokal wird auch heute noch jedes Jahr in einem harten Kampf gerungen. Erster Sieger in diesem Pokalschießen wurde 1972 Kurt Müller. Viele weitere Sieger folgten im Lauf der Jahre. Möglich wurde dieses Pokalschießen aber erst durch Ehrenmitglied Klemens Schulte, welcher der Schießabteilung der St. Jakobus Schützenbruderschaft das erste Kleinkalibergewehr stiftete, so dass auf dem Schießstand in Öchtringhausen das Kleinkaliberschießen durchgeführt werden konnte.
Durch die Stadt Geseke wurde in der alten Schule ein leer stehender Klassenraum zur Verfügung gestellt, welcher von den Mitgliedern in eigener Regie in einen Schießstand mit vier Luftgewehrbahnen (je 10 m lang) und einem Aufenthaltsraum umgestaltet wurde. Nunmehr bestand die Möglichkeit, eine konstante und vorbildliche Trainingsarbeit durchzuführen und sich an Wettkämpfen zu beteiligen. Denn der noch junge Verein hatte innerhalb des Ortes einen enormen Zuspruch, und das nicht nur bei Männern, sondern auch bei Frauen und Jugendlichen, und zählte schon nach kurzer Zeit 86 Mitglieder.
Im Jahr 1976 nahm erstmals eine Mannschaft in der Schützenklasse und zwei Schülermannschaften an den Rundenwettkämpfen teil. 1977 gesellte sich eine Luftpistolenmannschaft hinzu, und 1978 waren es bereits acht Mannschaften, die mit großem Erfolg an den Rundenwettkämpfen teilnahmen. Auf der Generalversammlung im Frühjahr 1977 bekundeten die Frauen einiger Mitglieder ihr Interesse am aktiven Schießsport, so dass eine Damenmannschaft gegründet wurde.
Obwohl sich der Sportschützenverein als eigenständiger Verein von der St. Jakobus Schützenbruderschaft getrennt hatte, blieb jedoch eine enge Bindung zu den Schützenbrüdern erhalten. Als die St. Jakobus Schützenbruderschaft ihren heutigen Schützenplatz von der damals noch existierenden Gemeinde Ehringhausen kaufte, entschlossen sich die Mitglieder des Sportschützenvereines Ehringhausen 1972 e.V. spontan, auch ihren Anteil dazu beizutragen, und es wurde im Winterhalbjahr 1974/75 im Saal der Gaststätte „Zur Linde“ ein Preisschießen veranstaltet. Bei der Frühjahrsversammlung der St. Jakobus Schützenbruderschaft konnte dann der Vorsitzende des Sportschützenvereines, Friedel Schmitz, einen namhaften Betrag an den Vorstand der Schützenbruderschaft überreichen.
Der Verein schaffte es sich in der nächsten Zeit, trotz harter Konkurrenz durch andere Vereine, im Dorfgeschehen zu etablieren, und gerade die Jugendlichen für den Schießsport zu begeistern. Neue Luftgewehre und Luftpistolen wurden angeschafft, und im Jahre 1982 wurden in die Luftgewehrstände automatische Scheibenzuganlagen eingebaut. Im Jahre 1984 wagten sich die Schützen auf ein ihnen noch fremdes Gebiet. In Abstimmung mit dem Kulturring wurde ein Motivwagen für den alljährlich stattfindenden Umzug zur Geseker Gösselkirmes erstellt. Schneewittchen und die sieben Zwerge war das Thema des Wagens, der mit viel Begeisterung gebaut wurde. Zwiebeltürme und Ikonen waren das Motiv im Jahre 1992. Drei mal musste dieser Wagen erbaut werden. Einmal brannte er ab, und zum geplanten Termin 1992 fiel der Umzug buchstäblich ins Wasser. Ein Jahr später wurde der Wagen dann zum dritten mal erbaut, und endlich der Öffentlichkeit vorgestellt. Während der Wagen bei diesen Umzügen von den Kindern des Kindergartens bevölkert wurde, besetzten im Jahre 2001 unsere Kinder den von uns gebauten Wagen unter dem Motto Biene Maja. In Anlehnung an das Bahnhofsjubiläum 2007, lautete das Motto für den Gösselkirmeswagen 2008 150 Jahre Eisenbahn in Ehringhausen. In mühevoller Arbeit wurde ein Eisenbahnwaggon nachgebaut und erntete auf dem Unzug viel Applaus.
Zum festen Bestandteil im Vereinsleben ist der Familienausflug alljährlich im August geworden. Mit Kind und Kegel geht es auf eine Radtour rund um Ehringhausen, die natürlich durch einige Verpflegungsstationen nicht zu anstrengend wird. Gegen Mittag wird dann auf dem Grillplatz hinter der alten Schule ein zünftiges Mittagessen gereicht. Nachmittags wird dann Kaffee und Kuchen gereicht, und anschließend lassen wir bei ein, zwei Bierchen wieder einmal ein gelungenes Familienfest ausklingen.
(Markus Salmen)
„Wiedervereinigung“
Als ich dieser Tage gefragt wurde, ob ich einen Beitrag zum Thema ‚Wiedervereinigung’, resp. Fusion schreiben möchte, habe ich mit einer gewissen Erwartung zugestimmt. Und das wohl auch, da ich diesem Thema zurzeit etwas näher bin wie vermutlich noch nie vorher in meinem bewegten Vereinsleben.
Um meine Freude ein wenig verständlicher zu machen, zeige ich kurz meine Erinnerungen auf:
Allerdings wäre es von Nutzen, wenn man meine Festrede vom 26. April 1997, anlässlich unserer 25-Jahr-Feier im Saal der Gaststätte „Zur Linde“ miterlebt hätte, od. den obigen Text gelesen hat.
Kurzgefasst:
Im Jahre 1975 machten sich die „Sportschützen Ehringhausen“ selbstständig, d.h., der Verein bezeichnete sich von nun an „Sportschützenverein Ehringhausen 1972 e.V.“ und wurde in das Vereinsregister beim Amtsgericht eingetragen. War doch der Verein von 1972 bis 1975 eine eingegliederte, aktive ‚Schießgruppe’ in der St. Jakobus Schützenbruderschaft Ehringhausen. Es folgten einmalige Jahre, episch überliefert von unserem (leider) verstorbenen Sportsfreund Markus Salmen.
Allerlei Gründe führten in 2014 zu einem neuerlichen Anschluss an die Bruderschaft, fortan mit der Bezeichnung: „Sportschützenabteilung Ehringhausen“.
Man könnte auch sagen: „Wir sind wieder Zuhause!“
Ein Kreis scheint sich zu schließen – mit der bangen Frage: ‚Steht man wieder mal am Anfang?’
Diese Frage erübrigt sich. Denn in den bewährten Händen der Abteilungsleitung entstehen neue
Führungsqualitäten in sportlicher, so auch in geselliger Harmonie mit der Schützenbruderschaft.
(Werner Blecking, im August 2014)